DEG Arbeitsgruppe Frauen_Vorstellung

Arbeitsgruppe Frauen der Deutsch-Eritreischen Gesellschaft

Auf der Mitgliederversammlung der DEG im Oktober 2022 haben wir die Arbeitsgruppe Frauen gegründet. Momentan sind wir zu fünft, drei von uns haben eritreische Wurzeln. Bereits während unseres ersten Treffens wurde deutlich, dass wir mit einem ähnlichen Interesse zusammengekommen sind.

Das Ziel der DEG ist unter anderem, die Geschichte, die politische Entwicklung und die Lebenswirklichkeiten von Eritreerinnen und Eritreern in Eritrea, aber auch in der Diaspora realitätsnah darzustellen und aus unserer Kenntnis heraus die oft vollkommen verschobenen Informationen zurechtzurücken. Dazu sammeln wir Fakten, Interviews, Artikel aus Printmedien und Filme.

Hier bietet das Thema Frauen eine überraschende Breite an Themen, hat sich doch die Stellung der Frau durch den 30 Jahre andauernden Befreiungskrieg (1961-1991) und den konsequenten Umbau der eritreischen Gesellschaft während der vergangenen, dem Krieg nachfolgenden 30 Jahre komplett verändert.

Es gibt eine Fülle von Themen, die im Laufe der Zeit in unseren Fokus gerückt werden sollen, so zum Beispiel:

  • Frauenrollen in Familie und Beruf im Wandel der Gesellschaft vom Feudalismus zur Moderne
  • Frauen und Bildung
  • Gesundheitsversorgung von Frauen (Genitalverstümmelung, Menstruationshygiene, Schwangerschaft und Gesundheitsvorsorge, Pflege von Kranken und Alten)
  • Selbstorganisation von Frauen in Eritrea und von eritreischen Frauen in der Diaspora

In unserem ersten Projekt befragen wir eritreische Frauen in Eritrea und aus der Diaspora nach ihrem Leben. Dabei geht es uns nicht um eigene Bewertungen oder eine Positionierung der DEG, sondern darum, die vielfältigen Erfahrungen und Alltagsbedingungen dieser Frauen zunächst einmal abzubilden. Wir werden daher ganz unterschiedliche Frauenbiografien auf unserer Webseite veröffentlichen, die das Spannungsfeld deutlich machen, in dem sich eritreische Frauen befinden:

aufgrund der sich wandelnden Frauenrolle in ihrer eigenen Gesellschaft,

aufgrund der Tatsache, dass sie als Kämpferinnen ein völlig anderes Leben gelebt haben als ihre Mütter und dadurch auch gesellschaftlichen Wandel aktiv mitgestaltet haben,

aufgrund der Herausforderungen, mit denen sie sich durch Flucht, als Angehörige von durch Krieg und Entwurzelung beschädigte Familien in der Diaspora konfrontiert sehen,

aufgrund von Familienzusammenführung, die sie ins Ausland geführt hat,

aufgrund der Tatsache, dass ihre Eltern als Flüchtlinge in die Diaspora gingen und sie nun in der Diaspora aufgewachsen und ausgebildet sind und Eritrea als eines ihrer beiden oder vielen Herkunftsländer sehen.

Für unser Projekt Eritreische Frauenleben in Eritrea und der Diaspora möchten wir hiermit eritreische Frauen bitten, an diesem Projekt als Befragte teilzunehmen. Dabei spielen die politische Haltung oder der berufliche Werdegang keine Rolle. Wir möchten keine Erfolgsgeschichten abbilden, sondern die Wege zeigen, die weibliches Leben genommen hat. Die Lebensgeschichten werden anonymisiert, so dass die Identitäten der befragten Frauen nicht veröffentlicht werden. Wir würden uns sehr freuen, wenn eine breite Teilnahme im Laufe dieses Jahres eine möglichst vielfältige und lebendige Abbildung eritreischen Frauenlebens ermöglichen würde.

Ein Erstkontakt ist möglich über das DEG Sekretariat.

Wir freuen uns über jede Anfrage.

Herzlich grüßen:

Senait Andemeskel, Nadine Brunstein, Lemlem Kaleab, Gesine Keller, Elsa Tesfaselassie

gesine.keller@deutsch-eritreische-gesellschaft.de

Tel: 0177-402 35 72

DEG